Die Internet Verbindung sieht heutzutage
wie eine digitale Nabelschnur auss. Seitdem der
Neugeborene vom warmen und beschützenden Körper seiner Mutter getrennt ist,
wird er davon während seines ganzen Leben unbewußt träumen. Als
Individuum, einsames Atom in der sozialen Masse,seine Vereinsamung zu vermindern, sucht er Verbindungen mit dem
Körper der Gesellschaft, der ihm Anerkennung seiner Existenz, freundschaftliche
Aufmerksamkeit oder sogar Liebe zeigen wird. Die Anziehung zur Gesellschaft
wirkt, sei es positiv oder negativ, als ein Ersatz zum mütterlichen Körper. Deswegen
sind die Jüngeren heute so froh, zahlreiche „Freunde“ in Facebook zu gewinnen
und behalten. Und wenn die digitale Nabelschnur für irgendeine Ursache nicht
funktionniert oder nicht zur Verfügung steht, entwickeln wir sofort Ärgerniss,
Frustrazion und sogar existentielle Angst. Die Mythanalyse erklärt, wie der
Neugeborene wöllig von seiner Mutter, von seinem Vater abhänghig ist. Es ist
nicht nur eine Frage um Sicherheit, Ernährung und Liebe. Sein Leben selbst
hängt daran. Das Familienviereck zählt auch
mit dem sogenannten Anderen (die
Sprache, die Sitten, die Verhalten der Gesellschaft in der er geboren wird, wie
Lacan erklärt). Die Mythanalyse unterstreicht, wie jeder Mensch in dieser elementären
Struktur seiner ersten Umwelt, seine Interpretation
der Welt erbaut, wie er daher seine zukünftigen Ängste, Wünsche, Gedankensstrukturen,
eigentlich seine Mythen, Werte und Verhalten bilden wird. Und immer wir er eine
Nostalgie dieser originellen Einheit mit dem mütterlichen Körper behalten.
Die Internet Verbindung ist deutlicher
Weise nicht nur ein nützliches Wekzeug, wir ein Auto, oder ein Messer, oder
sogar ein Fernsehapparat, oder Schuhen. Wir machen eine existenzielle Investition im Genuß der
digitalen Verbindung, die ohne Zweifel eine mytische Befriedigung erlaubt, oder
im Gegenteil, wenn sie durchgetrennt ist, das Gefühl eines Mangel am Leben herbeiführt.
Die Internet
Verbindung erregt eine starke Lebensabhänhigkeit. Deswegen nenne ich sie eine
digitale Nabelschnur, deren Abruch wie ein ängstliches Ereigniss erlebt wird, das
so schnell wie möglich zu Ende kommen muß. Das Problem ist, dass der Mensch, um
selbständig und frei, erwachsen zu werden, diesen Abruch unbedingt nötig hat.
Die Mythanalyse sieht deswegen in dieser Beobachtung unserer digitalen
Abhänhigkeit das Symptom einer kindlichen Schwachheit.
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